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RAPIDER RÜCKGANG - BREMEN UND SEINE SPIELHALLEN

RAPIDER RÜCKGANG - BREMEN UND SEINE SPIELHALLEN BLOG ARTIKEL

Durch ein stetig angepasstes Regelwerk und gesetzliche Richtlinien der Bundesländer zum Thema Glücksspiel wachsen die Herausforderungen der Betreiber rasant schnell. Schließungen und Kündigung von Mitarbeitern sind die Folge.

Strenge Regeln

Bremen. Bereits seit geraumer Zeit gibt es viele Spekulationen und lang andauernde Diskussionen um den Verbleib der städtischen Spielhallen, die aufgrund strengerer Regulierungen gesetzlich neu vereinbarte Regeln nicht länger einhalten können. Medienberichten zufolge sank die Anzahl der Spielhallen innerhalb eines Jahres nach der Verabschiedung drastisch und zwang viele Betreiber zur Räumung ihres Geschäftes. Nicht nur betriebsinterne Richtlinien seit Einführung des Glücksspielstaatsvertrags in Deutschland erschweren den Betrieb und die gewohnte Umgebung für die Kunden seit Jahren. Gerade die bereits mehrfach verschärften Mindestabstand Regelungen bedeuten für viele Einrichtungen das endgültige Aus. Ein Wandel, der bundesweit sehr viele Befürworter erhielt, allerdings auch viele Eigentümer von Spielhallen mit einschließt, die über Jahrzehnte nicht nur alle bis dahin geltenden Richtlinien einhalten konnten, sondern auch die, die ihr Geschäft generell gut und konform geführt haben. Dieser Kampf um die Weiterführung landet in vielen Fällen vor Gericht, jedoch mit wenig Aussicht auf Erfolg.

Wir haben geschlossen

Mit einer Zahl von 121 auf 58 eingetragene und legale Spielhallen im Vergleich zum Jahr 2023 haben sich die Betriebe in Bremen auf fast 50% reduziert. Das Radio Bremen-Magazin Buten un Binnen berichtete erst kürzlich über den erheblichen Rückgang. Nach Angaben der Behörden sind neun weitere terrestrische Spielcasinos von der Schließung bedroht, sodass mittelfristig nur noch 49 Legale verbleiben könnten. Zudem laufen noch diverse Gerichtsverfahren über den Fortbestand weiterer Genehmigungen, was ebenso zu einer Reduktion führen könnte.

Da die Stadt Bremen einen Mindestabstand von 500 Metern zwischen den Spielhallen und zu schulischen Einrichtungen vorschreibt, müssen viele Betreiber ihre Pforten schließen. Eine Regelung, die laut Bremer Senat auf die Reduzierung der Spielsucht abzielt. Insbesondere Innensenator Ulrich Mäurer hat sich als strikter Gegner der Glücksspiele Betriebe profiliert und ist mit seiner Haltung gleichermaßen für viele verlorene Arbeitsplätze mitverantwortlich. Detlev Graß, Vorsitzender des Nordwestdeutschen Automatenverbands und Betreiber mehrerer Spielhallen in Bremen, warnte gegenüber Buten un Binnen, dass in seiner Firma rund 124 Mitarbeiter ihren Job verlieren könnten.

Ein Schritt vor, neun Schritte zurück?

Neben den bedrohten Arbeitsplätzen bringen die Schließungen in Bremen ein weiteres gravierendes Problem mit sich. Laut Automatenaufstellern führt die rigide Politik zu einem Anstieg des illegalen Glücksspiels. Diese Entwicklung wird durch die polizeiliche Kriminalstatistik bestätigt, die zeigt, dass der Markt für illegales Glücksspiel in Deutschland zwischen 2016 und 2023 um unglaubliche 852 % gestiegen ist. Branchenexperten warnen aus diesem Grund davor, dass sich dieser Trend aufgrund der Schließung von lizenzierten Betrieben weiter fortsetzen könnte.