FIDSCHI-INSELN - PALMENSTRAND UND AUTOMATEN

Auf den Fidschi-Inseln soll ein neues Casino-Resort entstehen und damit nicht nur den Tourismus weitreichend anregen, sondern auch für jede Menge neuer Jobs sorgen. Ein Projekt zwischen Begeisterung und scharfer Kritik.
Welcome to paradise
Es gibt Regionen auf dieser Erde, die derart imposant sind, dass man sie in den meisten Fällen nur von Bildern kennt. Als Reiseziel, welches durchaus ganz oben auf der Liste der To Do's stehen kann, die man im Leben nochmal gesehen haben muss oder als Hochzeitsreise der ganz besonderen Art, zählt das Land Fidschi. Ein Paradies mit über 300 Inseln inmitten des Südpazifik. Mit atemberaubenden Traumstränden und puder weißem Sand, der sich sanft in azurblaues Wasser schmiegt gelten die Fidschi-Inseln als Rückzugsort für die Sinne und Seele und bieten jedem Touristen eine einzigartige Mischung aus wilder Dschungelkulisse, traditioneller Gastfreundschaft und modernem Luxus. Wer außerhalb von Wasserfällen, spektakulären Tauchgängen oder der lokalen Köstlichkeiten noch am Automaten oder am Roulette seine Runden drehen möchte, kann dies wohl bald tun. Denn in Zusammenarbeit mit einem großen Investor und der hiesigen Regierung, soll ein Casino-Resort der Extraklasse entstehen.
Wirtschaftliches Interesse
Die David Group, ein in Macau registriertes Unternehmen, plant den Bau des Casino-Resorts auf den Fidschi-Inseln bereits auf Hochtouren und soll mit einer sagenhaften Investition von rund 900 Millionen USD alles realisieren. Neben einem großflächigen Casino-Floor mit allem was das Spielerherz begehrt, soll zusätzlich ein Hotel mit 1.000 Zimmern und weitere Einrichtungen, darunter Restaurants, eine Shopping Mall und ein Yachthafen, entstehen. Der Fokus bei diesem Projekt liegt auf der Einhaltung ethischer Grundsätze der Regierung und der Umgebung, aber auch dem Schutz der lokalen Bevölkerung vor möglichen Auswirkungen des Glücksspiels.

Insgesamt ist das Mega-Projekt in zwei Phasen unterteilt, wobei in der ersten Phase 450 Millionen USD für das Casino, ein Luxushotel und infrastrukturelle Einrichtungen vorgesehen sind. Die zweite Phase umfasst den Bau eines Vergnügungsparks, eines Rugby-Stadions und eines Entertainment-Komplexes. Fidschis Premierminister Sitiveni Rabuka betont die Notwendigkeit, das wirtschaftliche Interesse mit sozialen und gesellschaftlichen Aspekten zu vereinheitlichen. Ein Vorhaben, das nicht nur zum Schutz der Bevölkerung, sondern auch der Natur auf scharfe Kritik stößt.
Muss das sein?
Die Entscheidung über das umstrittene Projekt wird in den nächsten Monaten erwartet und umfasst zum einen die Integration in die Umgebung sowie die sozialen Auswirkungen im Bezug auf die Förderung von Tourismus, aber auch die Verantwortung gegenüber der Bevölkerung mit Hinblick auf mögliche Konsequenzen zum Thema Spielsucht beim Glücksspiel. Hotels und Einrichtungen gibt es zwar bereits auf Fidschi, jedoch keine Spielbanken oder ähnliches. Einer der Pläne für das vertragliche Konstrukt des Projektes ist ein generelles Glücksspiel-Verbot für die Einheimischen. Inwieweit sich dies realisieren lässt, wird sich zeigen. Regierung und Bürgerinitiativen prüfen daher die Argumente des Investors sehr genau und wägen weiterhin ab, ob ein derartiges Investment einen Vor- oder Nachteil für ein Land wie Fidschi darstellt.